Das Institut
In den wenigen Jahrzehnten, in denen das AnArchiv besteht, ist es stetig gewachsen. Und die Versuche, den Bestand möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, waren geprägt von einem ständigen Auf und Ab. Immer wieder musste alles in Kartons gepackt und für den jeweiligen Umzug verstaut werden. Doch solange AnArchiv-Gründer Horst Stowasser gut verdiente, war dies kein Problem. Er finanzierte die Ausstellungsräume, Regale und andere notwendigen Archivierungsmaterialien über 35 Jahre fast ausschließlich alleine.
Als er mit der Firma, in der er arbeitete, dann in wirtschaftliche Schwierigkeiten kam, bestand die Gefahr, dass das AnArchiv in der Konkursmasse untergehen könnte. Der Konkurs wurde durch die solidarische Hilfe Vieler abgewendet. Es war aber der Ausgangspunkt von ersten Überlegungen, das AnArchiv, bzw. die daraus resultierenden Kosten und Arbeiten auf mehrere Schultern zu verteilen. Ein Trägerverein wurde gegründet, der nach Horsts großem Vorbild „Max-Nettlau-Institut“ genannt wurde und man (es waren leider überwiegend Männer) war guter Dinge, bis die Kinderlähmung von Horst im Jahr 2004 für eine massive Verschlechterung des Gesundheitszustandes sorgte. Horst musste seinen Job aufgeben und auch das Haus räumen, in dem das AnArchiv untergebracht war. Seit dieser Zeit lagerte es in verschiedenen Lagerräumen und wartete auf die Wiederbelebung im Eilhardshof – ein Lebenstraum, der leider nie verwirklicht wurde.
Weshalb ein Verein?
Nach Horsts Tod kam dann die Frage auf „Was wird aus dem AnArchiv?“ Die Leute, die sich im Max-Nettlau-Institut zusammengefunden hatten, machten sich hierzu viele Gedanken. Auch die Überlassung an ein anderes alternatives Archiv wurde in Erwägung gezogen. Doch dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Der Archivbestand ist so groß, dass selbst große alternative Archive dankbar ablehnten. Einige Leute des Vereins sprangen ab. Dafür kamen andere dazu und mit ihnen frischer Wind und ein kleines Einfamilienhaus, in dem das Archiv jetzt untergebracht ist. Da Horst der Motor und Initiator des AnArchivs war, wurden wir uns schnell über die neue Namensgebung „Horst-Stowasser-Institut“ einig.
Der Verein soll über Mitgliedsbeiträge, Spenden und eigene Veranstaltungen dazu beitragen, dass die Unkosten für Ausstellungsräume und das ganze Drumherum gesichert sind. Damit die Spenden in Zukunft auch reichlich fließen und alle Spendenwillige dies dann auch noch von der Steuer absetzen können, wurde beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit beantragt und nach einigem Hin und Her auch durchgesetzt.